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Der Wechsel zur Kriminalpolizei

 

Mein Wechsel zur Kripo

 

Es war mein Wunsch die Uniform abzulegen.

 

So einfach ist dies zu beschreiben,

hatte aber einen Hintergrund mit einem bitteren Beigeschmack.

Nach bald 50 Jahren kann ich offen darüber schreiben.

 

Die damalige Bitterkeit und die Anzeichen von Frust sind schon lange überwunden.

 

Heute kann ich über nicht wenige "Typen" bei der Polizei, die ich kennen gelernt hatte, nur lächeln.

Wobei meine schon damalige Erkenntnis, dass man bald 50 % der "uniformierten Kollegen" in die Tonne stecken konnte, sich später verfestigte, sogar erhöhte und auch erweiterte auf viele, viele "Nichtuniformierte".

Eine letzte Bestätigung fand ich dann, als ich bei einer "erneuten Reform"einigen Abschnittsbeamten nebenbei die "einfache ermittelnde Sachbearbeitung"  beibringen und überprüfen sollte.

Meine Einstellung zu der proffesionellen Arbeit der Polizei hat mir auch hier viel Ärger eingebracht und ich musste dann auch "aufgeben", als ich mich über mangelnde die "Qualität" der Bearbeitung, wo auch mehrfach Anzeigende und Zeugen einfach zu "Beschuldigten" im Strafverfahren gemacht wurden, beschwerte.

Die meisten hatten einfach wieder keine Lust und/oder hatten andere Prioritäten für ihren Dienstablauf, nur bei den "übernommenen Kollegen der ehemaligen Volkspolizei" gab es vereinzelt Defizite Zusammenhänge zu erkennen.

 

Meine wenigen dunklen Haare bekamen mehr und mehr grausilberne Farbe!

Nun aber wieder zum eigentlichen Thema!

 

Meine Bewerbung zu Kripo

Der oben zitierte Wunsch war nach meinen  damaligen Erlebnissen  für mich zwingend und ich arbeitete daran, dass ich mich "heimlich" zu Kripo bewarb.

Heimlich bedeutete, meiner Dienststelle nicht von der Bewerbung in Kenntnis zu setzen. Ich hatte ja schon schlechte Erfahrungen mit der Bewerbung zum gehobenen Dienst und auch mit der Verhaltensweise einiger meiner  Gewerkschaftskollegen gemacht.

So kam es dann auch, dass ich von einem "Fahradkurier" der Unterkunftswache bei meinen Tätigkeiten aufgesucht wurde und er mir mitteilte, ich möge umgehend beim Stab der Bereitschaftspolizeiabteilung das dortige Geschäftszimmer aufsuchen.

Dort wurde ich mit einem leicht hämischen Grinsen empfangen und man übergab mir ein Schreiben, nach dem ich einen Tag zuvor bei der Kripo zu einem Test eingeladen war, mit den Worten es sei gerade gekommen.

 

Na ja, Steine im Weg sind da um sie wegzuräumen, zumal ich ja für den Test zugelassen wurde.

Ich telefonierte so schnell wie möglich mit dem Verantwortlichen, der mir andeutete, ich sei nicht der einzige, der das Schreiben verspätet bekam.

Ich bekam einen neuen Termin in den Räumen der KTU in Steglitz und machte dort die Prüfung mit zwei weiteren Bewerbern.

Ich kann mich bei der Prüfung nur noch an einem Text erinnern, bei dem große Passagen frei waren, die man stimmig ausfüllen musste, um zu einem vorgegebenen Ergebnis zu kommen. (Es war wohl ein IQ-test)

Erst glaubte ich, dass ich mich verrannt hätte, bekam dann aber doch die Kurve und es war zum Schluss nach meiner Ansicht eine stimmige hervorragende  Lösung.

 

Ich hatte mal Glück und wurde zwischenzeitlich zum Polizeiobermeister befördert noch bevor der Kripolehrgang in der Polizeischule Spandau begann.

Vielleicht lag es daran, dass keiner von meiner erfolgreichen Bewerbung wusste und ich den Lehrgangsbeginn erst spät bekannt gab.

Der Lehrgang dauerte insgesamt 14 Monate mit der Praxisausbildung  bei örtlichen Kommissariaten und zentralen Dienststellen.

Ich war beim 1. KK Steglitz in der Düppelstr. (Polizeievier 191) für die Ausbildung auf eienm "örtlichen" Kommissariat gelandet und hatte da den Vorteil, dass ich dort im Bereich  aufgewachsen war.

Eine  Feierabendbesprechung auf dem Kommissariat.

Da glaubte ich noch ein Schlips macht was her als "Polizeiobermeister- Kripolehrling".

Mein "Bärenführer" hieß Robert S. und war einer der sich nicht die Butter vom Brot nehmen lies.

Wir verstanden uns gut und ich konnte damals sehr viel von ihm lernen.

 

Zu seiner vorzeitigen Pensionierung wurde ich von ihm erstaunlicherwese eingeladen, obwohl uns unsere dienstlichen Wege nie wieder persönlich gekreuzt haben.

Die Erklärung gab er in seiner Abschiedsrede im kleinen Kreis ab, nachdem ich in seiner langen "Bärenführerzeit" (Betreuer beim "Lernen durch Tun") sein bester männlicher "Lehrling" gewesen sein soll

Über den damals "Landser" lesenden Kommissariatsleiter "Hüpf" habe ich schon vorher kurz geschrieben, als er als Vorgesetzter in einer kritischen, unübersichtlichen Situation klammheimlich und verantwortungslos einfach verschwand.

Er erzeugte bei mir die "Allergie" gegen inkompetente, verantwortungslose und besonders arbeitsfaule Vorgesetzte, die ich bis zum Schluß meiner dienstlichen Zeit bei der Polizei nicht ablegen konnte.

"Hüpf" hat mich auch schlecht beurteilen wollen, was meinen "Bärenführer" Robert auf den Baum brachte.

 

Auf der zentralen Dieststelle E habe ich auch noch  erfolgreich einige Zeit hospitiert

Den schulischen Teil verbrachten wir dann alle gemeinsam auf der Polizeischule in Berlin- Spandau.

Zwei Lehrgangsklassen waren mit Schutzpolizisten und einigen sogenannten "freien Bewerbern", die keine polizeiliche Ausbildung hatten, also noch "frisch naiv" im allgemeinpolizeilichen Denken waren, zusammengestellt.

 

Zum Ende des Lehrgangs  hatten die "Polizisten" einige spezielle Aufgaben.

So werteten ich und zwei weitere Kollegen unter anderem die "freien" Bewerbungen zur "Berliner Kriminalpolizei" (die von Nichtpolizisten, natürlich da noch West-Berlin)  aus.

Ich erinnere mich noch, dass es gut zweitausend Bewerbungen waren. Wenige Bewerber nach Überprüfung und Auswahl  zu dem "Eignungstest" eingeladen wurden. Davon wurden Zwei (2) Bewerber zum Lehrgang zugelassen.

Da war damals  ein "erstaunliches Sieb" vorhanden.

Nach 14 Monaten war der "Lehrgang" beendet und ich hatte ein sehr gutes Ergebnis bescheinigt bekommen.

Ich konnte mich jetzt als Kriminalobermeister bezeichnen und  endlich alle meine Uniformsachen zurückgeben.

Ich hatte meinen Wunsch erfüllt.

Na dann bis zum nächsten mal, mir fällt bestimmt noch was ein wie es weiter ging .

 

 

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